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Pilze, die mir begegnen

Früher habe ich am Wochenende mit Freunden gern ein Pils in der Hand gehabt – heute stolpere ich auf Spaziergängen und Wanderungen viel öfter über Pilze im Wald. Was sich kaum verändert hat: Beides sorgt für gute Geschichten, mal gesellig, mal überraschend.

In dieser Reihe sammle ich die Pilze, die mir begegnen. Nicht als Ratgeber für die Pfanne, sondern als kleine Sammlung von Fotos, Beobachtungen und Anekdoten unterwegs.


Letzte Aktualisierung: 18.Oktober 2025



Fund an der Fingalshöhle

Bei einem Besuch der Fingalshöhle war ich eigentlich nicht auf Pilzsuche, sondern auf Spurensuche. Zwischen den alten Felsen soll sich eine Inschrift aus dem frühen 20. Jahrhundert befinden – ein Name, Wiesinger, der in meiner Ahnenforschung immer wieder auftaucht.

Während ich also den Fels absuchte, fiel mir ein einzelner Pilz auf: schlank, hellbraun, fast zart, wuchs er direkt aus einem alten Baumstumpf. Nichts Auffälliges auf den ersten Blick – aber in dieser Umgebung wirkte er fast symbolisch, wie ein kleines Stück Leben, das sich an einem Ort vergangener Geschichten festhält.

Vermutlich handelt es sich um einen Holzbewohner, vielleicht einen Helmling (Mycena) oder Gifthäubling (Galerina). Beide sind typische Pilze, die auf morschem Holz wachsen. Eine genaue Bestimmung ist schwierig, doch für mich war der Fund weniger ein botanisches Rätsel als ein stiller Moment zwischen Natur und Vergangenheit.

Fundort: Fingalshöhle

Datum: Oktober 2025


Fliegenpilz (Amanita muscaria)

Auf einem meiner regelmäßigen Spaziergänge im nahen Wald stand er plötzlich da: ein großer Fliegenpilz, etwas abseits des Weges, zwischen den Bäumen. Nichts Spektakuläres passierte an diesem Tag – kein Reh sprang vorbei, kein Regenbogen brach durch die Wolken. Aber der Pilz selbst war schon spektakulär genug.

Leuchtend rot mit weißen Punkten, so wie man ihn aus Märchenbüchern kennt, hob er sich deutlich vom braunen Laub und den moosigen Baumstämmen ab. Ein richtiger Blickfang, fast wie ein heimlicher Wächter des Waldes.

Fundort: Naher Wald, Herbst 2025

Besonderheit: Giftig, aber fotografisch unschlagbar.

Fliegenpilz (Amanita muscaria)

Korallenpilz (Ramaria sp.)

Fundort: Spaziergang am Stechlinsee, September 2025

Dieser Pilz sieht aus, als hätte jemand ein kleines Stück Korallenriff mitten in den Wald gesetzt. Viele hellgelbe, verzweigte Ästchen bilden eine auffällige Form, die man zwischen Moos und Laub kaum erwartet.

Gefunden habe ich ihn bei einem Spaziergang am Stechlinsee (Brandenburg)– einem Ort, über den ich bald einen eigenen Beitrag veröffentlichen werde. Der Pilz passte wunderbar in die Umgebung: geheimnisvoll, ungewöhnlich, fast wie ein kleines Forschungsobjekt der Natur.

Besonderheit: Korallenpilze sind auffällig, aber schwer exakt zu bestimmen. Sie wirken im Wald fast surreal, wie ein fremdes Lebewesen.

Korallenpilz (Ramaria sp.)

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